Fragen zum Thema
Liebe - Herzschmerz

Ich kann verstehen, dass dich das beschäftigt und dass du auch verletzt bist. Das Gefühl, vernachlässigt zu werden, ist nie angenehm.

Was die gegenseitigen „Liebesbeweise“ angeht, so ist das ein etwas schwieriges Kapitel. Es passiert sehr oft, dass zwei Menschen diesbezüglich unterschiedliche Vorstellungen haben. Was für den einen ein eindeutiger „Liebesbeweis“ ist, nimmt der andere nicht als solchen wahr, und umgekehrt. Dadurch kann es dann immer wieder zu Missverständnissen und Enttäuschungen kommen – so wie es bei dir am Valentinstag passiert ist.

Umso wichtiger ist es, dass man miteinander über die persönlichen Vorstellungen und Erwartungen redet. Ich fände es gut, wenn du ihm sagst, dass du mit diesem Tag sehr viel verbindest, dass für dich nur der Valentinstag zeigt, ob dich jemand liebt oder nicht. Dann weiß er wie du denkst. Umgekehrt weißt auch du wie er denkt, nämlich dass er eine andere Einstellung zu diesem Tag hat. Für ihn gelten offensichtlich andere Zeichen als „Liebesbeweis“. Er sollte dir sagen, was das für Zeichen sind, sodass du sie auch als solche wahrnehmen kannst.
Ansonsten kann es passieren, dass er dir mehrmals am Tag seine Liebe zeigt und du erkennst es nicht, weil du nur auf das Geschenk am Valentinstag wartest, das dann aber nicht kommt, weil das für ihn ja nicht unbedingt ein Zeichen der Liebe ist. Genau an solchen Missverständnissen ist schon so manche Beziehung zerbrochen.

Vielleicht gelingt es dir so, die Situation aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten und eurer Beziehung weiter eine Chance zu geben.
Ich kann sehr gut verstehen, dass dir deine Situation Kopfzerbrechen bereitet. Immerhin geht es hier um zwei wichtige Dinge in deinem Leben: um deine Ausbildung, also berufliche Zukunft, und um deine Beziehung, also private Zukunft. Diese beiden Dinge unter diesen Umständen in guten Einklang zu bringen, das ist wirklich nicht einfach. Es wird auf jeden Fall eine Herausforderung für eure Beziehung sein.

Für euch beide beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt, der viele Veränderungen mit sich bringen wird. Der Ortswechsel ist nur eine von vielen Veränderungen. Du wirst auch noch mit neuen Menschen in Berührung kommen, mit einer neuen Lebensweise, mit neuen Ideen und Gedanken, usw. Auch für deinen Freund wird sich der Alltag verändern, wenn du nicht mehr so oft da bist wie jetzt.

Wie und ob du und dein Freund diese Veränderungen letztlich meistern werdet, das ist schwer vorauszusagen. Es kann sein, dass eure Beziehung es aushält, selbst wenn du weit weg bist, es kann aber auch sein, dass eure Beziehung daran zerbricht. Aber auch wenn du gar nicht studieren gehen würdest, wäre nicht garantiert, dass eure Beziehung auf ewig hält. Man weiß nie, was das Leben alles bringen wird.

Ich denke, ihr müsst mit der Tatsache, dass du studieren gehst, erst langsam klar kommen. Jetzt ist alles sehr frisch und natürlich umso bedrohlicher. Die Vorstellung, dass ihr euch über mehrere Tage oder Wochen nicht seht, fällt euch aus der jetzigen Perspektive klarerweise sehr schwer. Aber denkt daran, ihr habt noch einige Monate Zeit, um euch an den Gedanken zu gewöhnen bzw. euch darauf einzustellen.

Wie gesagt, wir wissen nie, was das Leben bringen wird, aber wir können trotzdem versuchen, das Hier und Jetzt bestmöglich zu gestalten und die Zukunft bestmöglich zu planen. Versucht jetzt nicht den Teufel an die Wand zu malen, sondern gebt euch Zeit, versucht die Tatsache, dass du studieren gehst, langsam als solche zu akzeptieren und macht euch Gedanken darüber, wie ihr es trotz allem schaffen könnt bzw. was es braucht, um eure Beziehung lebendig halten zu können. Das können ganz konkrete Überlegungen sein wie: wie oft tauscht ihr euch über Social Media aus? Wie oft kommst du heim und wie oft besucht dich dein Freund? Wann gibt es Phasen, in denen ihr mehr Zeit zusammen verbringen werdet (Ferien), und wie könnt ihr die umso intensiver genießen? Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch, um euch nahe zu sein, auch wenn ihr zeitweise örtlich getrennt seid? Usw.

Macht euch bewusst, dass es zwar nicht leicht werden wird, dass es aber durchaus machbar ist und eure Beziehung sogar bereichern kann, wenn ihr das Beste daraus macht.
Die Aussage deines Freundes, sich etwas anzutun, wenn du ihn verlässt, ist eine Drohung, die nicht in Ordnung ist. Jemanden unter Druck zu setzen, indem man mit Suizid droht, wenn diese Person sich nicht so verhält, wie man das möchte, das ist nicht akzeptabel, denn man kann die Verantwortung für das eigene Leben nicht einfach jemand anderem übertragen!
Lass dich hier also möglichst nicht einschüchtern und versuche, das deinem Freund klar zu machen.

Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, wir müssen lernen mit ihnen umzugehen - und wir finden Wege und Strategien damit umzugehen. Auch dein Freund wird es verkraften (müssen), wenn du ihn nicht mehr liebst und du dich nun gegen ihn entscheidest.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass es deinem Freund allgemein nicht gutgeht und er generell eine Unterstützung braucht, wenn ihn eine Zurückweisung derart aus dem Gleichgewicht bringt. Es wäre also ratsam, wenn du anderen von seinen Drohungen erzählst, damit die ihm zur Seite stehen können bzw. du kannst ihm nahelegen, dass er sich bei uns von Young+Direct meldet und sich helfen lässt.
Ein bisschen Eifersucht tut der Liebe gut. Sie ist ein Zeichen dafür, dass dir dein Freund wirklich viel bedeutet und du ihn nicht an jemand anderen verlieren möchtest. Zuviel davon ist allerdings anstrengend für dich, wirkt erdrückend auf ihn und könnte sich insgesamt negativ auf eure Beziehung auswirken. Daher ist es gut und wichtig, dass du versuchst, sie in den Griff zu bekommen. Beobachte in welchen Situationen und auf welche Menschen du eifersüchtig wirst. Frage dich dann, was der Grund für deine Eifersucht ist. Frage dich auch ganz ehrlich, ob dieser Grund gerechtfertigt ist oder nicht.

Die wirksamste Waffe gegen Eifersucht ist ein gesundes Selbstvertrauen. Wenn du überzeugt bist, liebenswert zu sein und deinem Freund genug bieten zu können, dann brauchst du nicht hinter allem Feinde zu vermuten. Beginn am besten gleich damit, dir eine Liste deiner Stärken und Qualitäten zu erstellen und sie regelmäßig durchzulesen.
Versuche eigene Interessen zu entwickeln und bau dir einen eigenen Freundeskreis auf. Denn, je mehr Erfüllung und Anerkennung du im Leben findest, desto weniger bist du von deinem Freund abhängig - und desto weniger anfällig wirst du für eifersüchtige Gedanken und Gefühle sein.
Wenn ich richtig verstanden habe, hat deine Freundin durch andere erfahren, dass du sie betrogen hast. Ich kann mir vorstellen, dass dir das jetzt ziemlich peinlich ist und du dich ihr gegenüber schlecht fühlst. Dass sie sauer auf dich ist, das ist mehr als verständlich. Wahrscheinlich fühlt sie sich ausgenutzt von dir und ihr Vertrauen in dich wird wohl stark gesunken oder im Moment vielleicht sogar ganz verlorengegangen sein. Das ist keine einfache Situation.

Zunächst solltest du deiner Freundin Zeit geben. Sie muss sich mit dem, was da passiert ist, erstmal auseinandersetzen. Sie wird überlegen, ob sie dir verzeihen will/kann oder ob sie die Beziehung zu dir abbrechen möchte. Es kann sein, dass eine Distanz für eine gewisse Zeit hilfreich für euch ist, damit sich jeder von euch klar werden kann, was er will und was er sich vom anderen wünscht.

Ein klärendes Gespräch wäre sicherlich gut. Du könntest dich bei deiner Freundin entschuldigen und ihr sagen, dass es dir leidtut - falls es wirklich so ist. Dann siehst du, wie sie reagiert. Du kannst sie auch fragen, ob bzw. wie du die Sache wiedergutmachen kannst. Das Wichtigste ist jetzt Ehrlichkeit, wenn sie die nicht spürt von deiner Seite, wird sie dir wohl kaum eine neue Chance geben.

Falls sie dir verzeiht, wird es trotzdem noch eine Weile dauern, bis sie wieder Vertrauen findet in dich, daher solltest du besonders vorsichtig sein und ihr niemals Druck machen oder ihr auch nur den kleinsten Anlass geben, eifersüchtig zu sein.
Es ist nachvollziehbar, dass dein Freund mal nichts mehr wissen will von dir. Er wird verletzt, misstrauisch, vielleicht auch wütend sein auf dich. Es kann sein, dass er denkt, dass du nur mit ihm spielst und du ihn auch ein zweites Mal verlässt.
Die einzige Chance, die du jetzt hast, ist offen und ehrlich mit ihm zu reden. Erkläre ihm, warum du Schluss gemacht hast und dass es dir leid tut, dass du ihn verletzt hast. Mach ihm verständlich, warum du plötzlich wieder mit ihm zusammensein willst, z.B. dass du nun gemerkt hast, dass du ihn wirklich liebst und du nicht ohne ihn sein möchtest.

Falls er mit sich reden lässt, sprich die Dinge an, die dich in eurer Beziehung unzufrieden gemacht haben, nur so könnt ihr bei einem neuen Versuch vermeiden, dass es bald wieder zu einer Trennung kommt. Es ist auch wichtig, dass du ihm Bedenkzeit gibst. Er wird sich einige Dinge überlegen wollen, bevor er sich erneut auf eine Beziehung mit dir einlässt, um nicht noch mal verletzt zu werden.

Erwarte dir nicht zu viel, dann bestet weniger die Gefahr, dass du enttäuscht wirst.
Es ist normal und auch ganz berechtigt, traurig zu sein, wenn du einen lieben Menschen verloren hast. Du fragst dich vielleicht auch nach den Gründen, warum er dich verlassen hat. In diesem Fall wäre ein klärendes Gespräch mit ihm sicher sinnvoll. Gegen Liebeskummer wurde allerdings bis heute noch kein Wundermittel gefunden!

Es gibt aber einige Strategien, die dir helfen können, mit dem Verlust umzugehen. Als erstes solltest du dich fragen, ob es noch Chancen gibt, dass ihr wieder zusammen kommt oder nicht. Wenn du glaubst, es könnten noch Chancen bestehen, dann kämpfe um ihn! Melde dich bei ihm, mach ihm einen Vorschlag, z.B. mit dir etwas zu unternehmen, mach ihn auf dich aufmerksam, aber ohne ihn zu drängen. Zeige dich interessiert, aber nicht zu viel. Wenn du aber denkst, dass die Chancen, ihn zurückzugewinnen, schlecht stehen, dann ist es Zeit, dich von ihm zu lösen.

Bevor du deine verlorene Liebe gehen lassen kannst (denn vergessen geht gar nicht), ist es wichtig, dir eine „Trauerzeit“ zu genehmigen. Schließlich musst du diesen Verlust erst mal verdauen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst (das können Stunden, Tage oder auch Wochen sein) und trauere um deinen Exfreund, weine, schließ’ dich im Zimmer ein, denk über die schöne gemeinsam verbrachte Zeit nach. Und beende diese „Trauerzeit“ dann ganz bewusst. Wenn du willst, kannst du dir eine „Erinnerungstruhe“ oder einen "Erinnerungsordner" mit seinen Geschenken, Fotos, Nachrichten usw. zulegen und ab und zu hineinsehen. Oder du kannst beschließen, dich von allem, was dich an ihn erinnert zu befreien und es wegwerfen bzw. löschen und dich so von ihm zu verabschieden.

Gehe dann wieder mit deinen Freund*innen aus, mache all das, was dir Spaß macht, suche dir ein neues Hobby und genieße das Leben! Und wer weiß, vielleicht triffst du ja schon bald auf einen neuen Jungen ...