Liebeskummer lohnt sich doch (Teil 2)

Ob Mädchen oder Junge, vom Liebeskummer bleibt niemand verschont. Und Liebeskummer tut beiden ganz einfach weh. In einigen Punkten gibt es aber auch Unterschiede: zum Beispiel bewerten Mädchen eine Trennung anders als Buben und sie gehen anders damit um.

Untersuchungen zu Liebeskummer haben gezeigt, dass Frauen und Männer nach einer Trennung mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Frauen sehen in der Trennung viel stärker eine Bedrohung ihrer gesamten Persönlichkeit. Sie fühlen sich zu hässlich, zu dumm, zu schüchtern. Männer hingegen erleben eine Trennung eher als Kritik, sie beziehen sie aber nicht auf ihre gesamte Persönlichkeit. Dafür haben Männer weitaus größere Schwierigkeiten, mit dem Gefühl des Verlassenseins und der Trauer umzugehen.
Das liegt daran, dass sie – im Gegensatz zu den Mädchen - meist keinen engen Freund haben, mit dem sie sich über die eigenen Gefühle unterhalten können. Über Beziehungsprobleme wird in Männer- oder Bubengruppen kaum oder nur scherzend gesprochen. Männer müssen daher viel mehr persönliche Kraft aufbringen, um ihren Schmerz zu verstecken.

Als Gemeinsamkeit wurde festgestellt, dass sowohl Mädchen als auch Buben gleich schlecht schlafen und gleich viel Kummer haben.

Bei fast allen kommt es in der ersten Zeit zu einer Art inneren Lähmung. Keine Lust auf Schule, keine Lust auf Arbeit, keine Motivation wegzugehen und damit weniger Kontakte. Fast alle begleiten in dieser Zeit Selbstvorwürfe und ein mangelndes Selbstwertgefühl. Labile Menschen sind in dieser Zeit anfälliger für ein Suchtverhalten, zum Beispiel beim Essen, Alkohol, Sport, usw. Auch Suizidgedanken kommen vor und sind ernstzunehmen.

Was kann helfen?

Freundschaften zum Beispiel. Es gibt in einer Trennungssituation wohl nichts Besseres, als einen Menschen zu haben, dem ich meine Gefühle und Gedanken erzählen kann. Vielleicht kann man auch bei jemandem übernachten, bei dem oder der man sich wohl fühlt. Manchmal kostet es Überwindung oder es ist einem peinlich, eine Freundin oder einen Freund aufzusuchen, bei der oder dem man sich vielleicht schon länger nicht mehr gemeldet hat. Da aber jede*r von uns Liebeskummer kennt, hilft jede*r gerne.

Dem Liebeskummer seine Zeit lassen. Es ist wichtig, sich eine Trauerphase zu gönnen, schließlich hat man eine Person verloren, die man geliebt hat. Nachdem diese erste Trauerphase ausgelebt wurde, ist es besser, wieder einige Aktivitäten aufzunehmen. Zwar hat man noch keine rechte Lust dazu, doch hinauszugehen hilft. Manchmal entdeckt man Freunde und Freundinnen wieder, die man vielleicht davor in der Zeit der Zweisamkeit vernachlässigt hat. Man merkt, dass es viele angenehme Dinge im Leben gibt, die nicht unbedingt mit dem Liebespartner oder der Liebespartnerin zusammenhängen. Manchmal findet man auch wieder mehr Zeit für eine Lieblingsbeschäftigung.

Hier geht's zu ersten Teil des Artikels.