Das Leben ist bunt, die Liebe ist vielfältig.

Es gibt verschiedene Formen der geschlechtlichen Identität und es gibt verschiedene Formen der sexuellen Orientierung. Beides lässt sich nicht beeinflussen.

Die geschlechtliche Identität drückt aus, wie man das eigene Geschlecht leben will. Menschen können sich als männlich oder weiblich fühlen, als weder männlich noch weiblich, sondern als etwas dazwischen oder als ganz anders. Nicht alle Menschen sind also Männer oder Frauen. Sie bezeichnen sich u.a. als transsexuell, intersexuell oder als nicht-binär oder genderqueer. Offiziell gibt es beispielsweise in Deutschland seit Januar 2019 neben „männlich“ und „weiblich“ den dritten Geschlechtseintrag „divers“.

Die sexuelle Orientierung sagt aus, zu welchem Geschlecht man sich hingezogen fühlt. Auch hier gibt
es verschiedene Formen, je nachdem, ob man sich zum eigenen, zu einem anderen Geschlecht oder zu mehreren Geschlechtern oder auch zu gar niemandem hingezogen fühlt.

Es gibt mehr als nur männlich und weiblich

Nachdem man inzwischen von mehr als den beiden Geschlechtskategorien männlich und weiblich ausgeht, gibt es auch mehrere Formen der sexuellen Orientierung, zum Beispiel:

Heterosexualität: dabei richtet sich die sexuelle Anziehung auf das jeweils andere Geschlecht, also: Jungs verlieben sich in Mädchen, Mädchen verlieben sich in Jungs.
Homosexualität: hier richtet sich das sexuelle Begehren auf Personen des eigenen Geschlechts, also: Mädchen verlieben sich in Mädchen, Jungs verlieben sich in Jungs.
Bisexualität: bei dieser sexuellen Orientierung werden zwei oder mehr Geschlechter als anziehend empfunden – aber nicht alle Geschlechter.
Pansexualität: bei dieser Form der sexuellen Orientierung werden Menschen jeder Geschlechtsidentität als begehrenswert empfunden. Das entscheidende Kriterium beim Verlieben ist hier nicht das Geschlecht des Menschen.
Polysexualität: Hier fühlen sich Menschen generell zu vielen (aber nicht allen) Geschlechtern sexuell hingezogen. Polysexualität wird also auch als Überbegriff für Pansexualität verwendet.
Asexualität: Bei dieser Form der sexuellen Orientierung richtet sich das Begehren auf niemanden.
Demisexualität: Hier richtet sich sexuelles Begehren nur auf Menschen, zu denen auch eine tiefe emotionale Verbindung besteht.

Nichts ist in Stein gemeißelt

Sexuelle Orientierungen sind oft nicht scharf voneinander abzugrenzen. Und das sexuelle Interesse an einer Person oder einem Geschlecht kann sich im Laufe des Lebens auch verändern, was absolut in Ordnung ist. Denn wie gesagt: Das Leben ist bunt, die Liebe ist vielfältig!