Viele tun es, aber niemand spricht darüber

Selbstbefriedigung, auch Onanie oder Masturbation genannt, ist eine weit verbreitete Sexualpraktik. Viele Jugendliche und Erwachsene nutzen sie, um ihren eigenen Körper kennen zu lernen und ihre sexuellen Bedürfnisse unabhängig von anderen zu befriedigen.

Selbstbefriedigung spielt sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch in der Sexualität von Erwachsenen eine wichtige Rolle.
Bei Kindern wird sexuelle Lust keineswegs erst mit der Pubertät aktuell. Von Anfang an ist das
Kind ein sexuelles Wesen. Schon im ersten Lebensjahr beginnen viele Babys, ihre Geschlechtsteile zu berühren und mit ihnen zu spielen. So lernen sie, sich selbst Lust zu bereiten. Diese Erlebnisse sind für Kinder völlig selbstverständlich und nicht mit Scham besetzt.

Früher wurde die Masturbation als etwas Schlechtes und Schädliches oder gar Gefährliches angesehen, man machte sie sogar für Behinderungen und Krankheiten verantwortlich. Dies ging so weit, dass man glaubte, davon sterben zu können. Heutzutage weiß man, dass Selbstbefriedigung keinesfalls schädlich, sondern einfach nur eine sexuelle Praktik ist und zu den normalsten Dingen auf der Welt zählt.

Sich selbst erkunden

Bei der Selbstbefriedigung machen Kinder und Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Sie lernen dabei, was ihnen Lust bereitet, was sich angenehm oder weniger angenehm anfühlt.

Beim Jungen und Mann wird Selbstbefriedigung umgangssprachlich auch "wichsen" oder "sich einen runterholen" genannt. Der steife Penis wird dabei so lange gestreichelt, gerieben oder gedrückt, bis es zum Orgasmus und Samenerguss kommt. Mädchen und Frauen können sich durch Streicheln und Reiben der Vulva, insbesondere des Kitzlers/der Klitoris, zum Orgasmus bringen.

Es gibt kein bestimmtes Alter, ab wann Jungen und Mädchen sich selbst befriedigen. Mit Beginn der Pubertät ist es jedoch so, dass das Interesse am eigenen Körper und die Lust auf sexuelle Befriedigung stärker werden. Manche befriedigen sich häufig, manche selten oder gar nicht. Es kann sich auch phasenweise unterscheiden. Jeder Mensch hat nun mal seine eigenen Bedürfnisse und das ist auch in Ordnung! In der Sexualität gibt es nichts, was man tun muss!