Alkohol: legal, aber nicht harmlos

Alkohol ist die Droge, die in unserem Kulturkreis am weitesten verbreitet ist. Es gibt kaum eine Veranstaltung, bei der nicht Alkohol angeboten wird. Was dabei vergessen wird, sind die mit dem Alkohol verbundenen Gefahren und Risiken.

Die Droge Alkohol ist bei uns legal. Ab 18 Jahren ist es jedem erlaubt, Alkohol im Geschäft zu kaufen oder öffentlich zu konsumieren. Das bedeutet aber nicht, dass der Alkoholkonsum harmlos ist. Im Gegenteil: Alkohol wirkt sich je nach Menge massiv auf Gehirn und Nerven aus. Er entfaltet seine Wirkung über das Zentralnervensystem und gelangt nicht wie andere Getränke in den üblichen Verdauungsprozess, sondern geht direkt ins Blut über.
Je nach Konzentration des Stoffes im Blut, tritt ein wohliges, entspanntes, lockeres Gefühl ein, gleichzeitig wird ein Teil des Gehirns leicht gelähmt. Steigt der Alkoholpegel an, werden Denkprozesse verlangsamt, das Gleichgewicht, die Bewegungsabläufe, die Sprache, die Wahrnehmung gestört
und es kann schließlich bis zur Bewusstlosigkeit kommen.
Der sogenannte Kater am Tag danach ist, aus medizinischer Sicht, nichts anderes als die Summe der Nebenwirkungen einer akuten Alkoholvergiftung.

Wie stark der Alkohol wirkt, hängt von der Menge ab, die jemand trinkt.

Da die Menschen unterschiedlich darauf reagieren, können allerdings schon kleine Mengen Alkohol zu viel sein. Gerade Jugendliche reagieren auf Alkohol sehr empfindlich. Das hängt damit zusammen, dass sie sich gerade in einem körperlichen und geistigen Wachstumsprozess befinden. Im Vergleich zu Erwachsenen gewöhnt sich der Organismus Jugendlicher relativ rasch an den Alkohol und das bedeutet auch, dass Jugendliche viel schneller eine Alkoholsucht entwickeln können.
Hast du dir schon einmal Gedanken über deinen Alkoholkonsum gemacht?

Hier sind einige Fragen, die dir als Orientierung dienen können:

  • Trinkst du, weil du Probleme hast und um Stress-Situationen begegnen zu können?
  • Trinkst du, wenn du wütend auf andere bist? Zum Beispiel auf deine Eltern, Freunde oder Freundinnen?
  • Trinkst du oft lieber allein als mit anderen?
  • Werden deine Noten schlechter oder vernachlässigst du deine Arbeit?
  • Hast du schon versucht, mit dem Trinken aufzuhören oder weniger zu trinken – ohne Erfolg?
  • Kippst du den Alkohol runter, als ob du einen großen Durst stillen müsstest?
  • Gerätst du in Schwierigkeiten, wenn du trinkst?
  • Wirst du – wenn du trinkst – oft betrunken, auch wenn du es nicht willst?
  • Vermeidest du es, mit anderen ehrlich über dein Trinken zu sprechen?
  • Findest du es toll, trinkfest zu sein?

Wenn du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, dann solltest du dich vielleicht fragen, was dir durch dein Trinken passieren könnte. Und wenn du Hilfe brauchen solltest oder mit jemandem über dein Trinken sprechen möchtest, dann wende dich an eine Beratungsstelle.