Wie du mit deinen Eltern klarkommst

Deine Eltern machen im Umgang mit dir wahrscheinlich 30 Fehler pro Tag. Das macht sie deswegen aber nicht schlechter. Genauso, wie du durch deine Fehler kein schlechter Mensch bist.

Wir sind Menschen mit Gefühlen und Gedanken und keine perfekten Roboter. Die Verantwortung deiner Eltern ist es, respektvoll und liebevoll mit dir umzugehen. Das ist aber nicht immer einfach.

Manchmal sind Eltern misstrauisch. Wenn du misstrauische Eltern hast, ist zwischen euch vielleicht etwas vorgefallen, das euer Vertrauen beeinträchtigt hat. Gab es Situationen, in denen du ein Versprechen gebrochen hast? Oder hast du dich mehrmals nicht an Abmachungen gehalten? Wenn du dein Wort hältst, dann wird ihr Vertrauen in dich wachsen. Und wenn deine Eltern ein Versprechen gebrochen haben, dann sei mutig und sage ihnen, was du dabei empfindest. Bist du verletzt? Fühlst du dich verraten? Fühlst du dich nicht ernst genommen?
Wenn wir einen Blödsinn machen und das Vertrauen anderer verlieren, ist es nie zu spät, es wieder herzustellen. Das nennt sich „zu seinem Wort stehen“. Du hast dir z.B. sicher schon geschworen, deine Aufgaben rechtzeitig zu machen – und hast es nicht gemacht. Vielleicht schwörst du, jemandem einen Wunsch abzuschlagen, und sagst dann doch „Jaaa“. Wenn du das tust, brichst du dein Wort und dein Selbstrespekt versinkt im Boden und mit ihm dein Gefühl, stark zu sein.
So verhält es sich auch, wenn du deinen Eltern etwas versprichst. Wenn du dich dann nicht daran hältst, verlieren sie den Respekt vor deinem Wort.

Steh zu deinem Wort - für dich und andere.

Wenn du dein Wort brichst (du bist wie jeder Mensch nicht perfekt), dann mach es wieder gut, indem du dich entschuldigst. Schlag vor, wie du das Vertrauen wieder herstellen kannst. Das ist ganz einfach. Wenn es dir dennoch schwerfällt: Steht dir vielleicht dein Stolz im Weg? Oder willst du vielleicht Recht behalten?

Du musst nicht immer Recht behalten.

Wenn du immer Recht haben willst, geht das auf Kosten deiner Beziehung zu Freunden, Eltern und Bekannten. Es ist schwer, Liebe und Nähe zu spüren, wenn du immer oder oft Recht behalten willst. Verzichte auf deine Sturköpfigkeit und du wirst Liebe und Vertrauen ernten. Sehnst du dich nicht in Wirklichkeit nach Liebe und Vertrauen?

Trainiere deine Geduld und Offenheit.

Wenn deine Eltern dir verbieten, auf eine Party zu gehen, und du mit Schreien und Türen-Zuknallen reagierst, können sie den Eindruck bekommen, dass du nicht sehr reif bist. Und sie trauen dir weniger zu, als du dir wünschst. Atme stattdessen tief durch und denk genau nach, was du von deinen Eltern verlangst. Was wünschst du dir? Wie wirst du ihnen deinen Wunsch präsentieren? Achte darauf, wann du zu hitzköpfig wirst und was dann geschieht. Nimm eine Auszeit, wenn du schon rot siehst, und kehre zurück, wenn du dich wieder beruhigt hast und dein „Verhandlungshirn“ wieder funktioniert.

Nächste Verhandlungsrunde!

Wenn du dich bemüht hast, durch ein gutes Gespräch mit deinen Eltern ihr Vertrauen wiederzugewinnen, ist die Zeit für neue Verhandlungen gekommen. Die Ohren deiner Eltern sind durchgeputzt, sie können dich besser hören und dein Selbstrespekt ist wieder gewachsen.
Nun musst du dich in Geduld und Offenheit üben. Sieh die Angelegenheit auch von ihrer Perspektive aus und sag, was du möchtest. Äußere deinen Wunsch, aber sag nicht „Ich will, dass ihr mir das erlaubt, weil ich sonst wieder schreie“.

Quelle: Pia Beck Rydahl, Teenpower - geh deinen Weg!