Zum Thema Pornographie

Während Jugendliche früher über mehr oder weniger komplizierte Umwege zu pornographischem Material gelangten, werden sie heute „Dank“ Internet und Smartphone bereits ungewollt damit konfrontiert. Was genau ist Pornographie? Und was ist gefährlich daran?

Pornographie wirkt sehr unterschiedlich auf Menschen. Dadurch, dass Nacktheit und Sexualität oft geheim gehalten werden, werden Pornos interessant, vor allem für Jugendliche. Viele wollen wissen, was da eigentlich passiert, auch um dann mitreden zu können.

Was genau ist Pornographie?

Unter Pornographie versteht man die Darstellung von Sexualorganen und sexuellen Handlungen (im Besonderen des Geschlechtsverkehrs). Pornographie wird in Form von Texten und Bildern in
Pornoheften, -büchern, Zeitschriften, Computeranimationen, Filmen, Videos usw. angeboten. Das Ziel ist, die Betrachter*innen oder Zuhörer*innen sexuell zu erregen.

Pornographie zeigt nur Teile der Sexualität und ist auf den Körper reduziert. In Pornos wird versucht, Lust darzustellen, doch dieses Gefühl und auch alle anderen Gefühle sind immer nur vorgetäuscht und stellen nie eine Realität dar. In der Realität spürt jeder Mensch das eigene Gefühl und auch wenn nach außen hin nicht viel sichtbar ist, kann sich innerlich sehr viel abspielen.

Pornographie ist mittlerweile eine riesige Industrie, mit der viel Geld verdient wird. Weit verbreitet sind Softpornos, zu denen auch Erotik- oder Sexfilme gehören. Meist sind es Filme, deren Inhalt sich um Sex und Liebe dreht. Bei der so genannten „Harten Pornographie“ handelt es sich um pornographische Darstellungen, die Gewalttätigkeiten, sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren oder den sexuellen Missbrauch von Kindern beinhalten. Sie verbreiten sich vor allem übers Internet und über Smartphones. Es ist verboten, diese Art von Pornographie zu produzieren, anzusehen und zu verbreiten.

Was ist an der Pornographie gefährlich?

Zunächst zur illegalen Form von Pornographie: Für die Herstellung dieser Aufnahmen werden oft Kinder und Jugendliche, aber auch Frauen und Männer gezwungen, sexuelle Handlungen auszuüben. Nicht nur für diese Personen ist Pornographie gefährlich, sondern auch für die Betrachter*innen. Der Körper hat nämlich ein sexuelles Lerngedächtnis: werden immer wieder Dinge gesehen oder erlebt, die erniedrigend, unangenehm, schmerzvoll oder grausig sind, hat dies Auswirkungen auf die weiteren Möglichkeiten, Lust zu erleben. Der Körper kann dann Sexualität nur mehr mit den negativen Dingen in Verbindung bringen.

Zur legalen Form: Auch diese Pornos beeinflussen durch ihre Verbreitung die Sexualvorstellungen von Jugendlichen und Erwachsenen. Sie verwirren und lenken von den eigenen Gefühlen ab. Es entsteht der Eindruck, dass die in Pornos dargestellte Form von Sexualität Realität ist, und dies kann bei jenen, die Pornos anschauen oder „nachspielen“, zu Unzufriedenheit führen. So werden Frauen z.B. meist als bereitwillige und überaktive Sexualpartnerinnen bzw. Männer als immer bereitwillig dargestellt. Das kann zur Erwartung führen, dass das eigene sexuelle Verhalten genauso sein sollte. Diese Erwartungen werden aber meistens oder auf Dauer nicht erfüllt und es kann zu Frustration, Enttäuschung und Unlust kommen. Denn wie gesagt, sexuelle Darstellungen in Medien sind IMMER Phantasieprodukte!