Schulstress und seine Auswirkungen

Von wegen sorgenfreie Jugend: Die Gesundheit vieler Jungs und Mädchen leidet unter den schulischen Belastungen. Der gestiegene Leistungsdruck und die hohen Lernanforderungen machen immer mehr Jugendlichen zu schaffen.

Mädchen und Buben leiden dabei jedoch unterschiedlich. Das zeigt das Ergebnis einer Umfrage aus dem Jahr 2010 aus Deutschland, in der 4500 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren befragt wurden.

Mädchen bekommen zwar die besseren Noten, und es machen mehr Mädchen die Matura, aber sie leiden auch deutlich stärker unter dem Schulstress als Jungen. 38 Prozent der Schülerinnen und
21 Prozent der Schüler berichten demnach von psychosomatischen Beschwerden. Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied zwischen Mädchen und Buben bei Kopfschmerzen. Während nur 8 Prozent der Jungen darüber klagen, sind es bei den Mädchen 25 Prozent.

Probleme mit dem Einschlafen

Die stärksten Beschwerden treten meist in der Pubertät und dann während des Übergangs in das Berufsleben auf. Wobei bei den Jungen nach dem 12. Lebensjahr keine weitere Zunahme von Beschwerden mehr zu verzeichnen ist, die Beschwerden bei den Mädchen ab 15 Jahren hingegen kontinuierlich stärker werden.

Insgesamt werden von den Kindern und Jugendlichen am häufigsten Einschlafprobleme (22 Prozent) und Gereiztheit (21 Prozent) genannt. Es folgen Kopf- und Rückenschmerzen mit jeweils 16 Prozent sowie Niedergeschlagenheit mit 14 Prozent. Auffallend ist, dass in Schulen mit einem schlechten Klassenklima überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche über Beschwerden klagen.

Schweigen bringt nichts

Es ist wichtig, dass Jugendliche sich mitteilen, wenn ihnen der Leistungsdruck zu groß wird und es ihnen nicht mehr gut geht. Gefragt sind dann aber auch die Eltern und die Lehrpersonen. Sie sollten die Probleme offen angehen und gemeinsam überlegen, welche Schritte zu einer Entlastung führen könnten, zum Beispiel: nicht mehr als eine Prüfung oder Schularbeit pro Tag oder einen Prüfungskalender einführen oder sich Lernhilfen überlegen oder zur Nachhilfe zu gehen.

Eines ist klar: Schweigen und Verdrängen macht alles noch schwieriger und nützt niemandem.