Spielsucht (1)

„Spielen und Sucht - wie passt denn das zusammen?“ fragst du dich vielleicht. „Spielen ist doch keine Droge!“ Stimmt. Doch es gibt nicht nur die so genannte stoffgebundene Sucht.

Man kann nicht nur von Stoffen wie Nikotin, Alkohol, Cannabis oder Medikamenten abhängig werden, sondern auch von einem bestimmten Verhalten, zum Beispiel dem Spielen.

Wenn du gerne spielst, brauchst du dir deswegen nicht gleich Sorgen zu machen. Spielen ist eine typisch menschliche Beschäftigung, die Entspannung und Spaß bringt, Erfolge und Gemeinschaft erleben lässt und auch Kreativität und Geschicklichkeit fördern kann.

Doch manche Spiele bergen die Gefahr einer Abhängigkeit in sich: vor allem Glückspiele, bei denen um
Geld gespielt wird und Erfolg nicht von Geschick und Können abhängig ist, sondern vom Zufall (Spielautomaten, Karten- und Würfelspiele, Casinospiele, Lotto, Wetten u.ä.).

Glücksspiele

Eine Spielsucht fängt meist ganz harmlos an: einmal probieren bei einem Spielautomaten, ein bisschen gewinnen, die Hoffnung auf den großen Gewinn, mehr Geld einsetzen, alles verlieren, noch mehr einsetzen, um die Verluste abzudecken ... Dieser Teufelskreis kann zu hoher Verschuldung und Kriminalität führen, ebenso zum Verlust von Freunden und Freundinnen oder dem Arbeitsplatz.

Das Trügerische bei Glücksspielen um Geld ist die ständige Hoffnung, doch einmal den großen Gewinn zu machen. Das funktioniert aber nicht: Automaten sind so programmiert, dass die Besitzer damit Geld verdienen, und beim Roulette, Lotto usw. lässt sich die verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit eines Gewinns leicht ausrechnen.
Glücksspiel um Geld ist übrigens verboten (außer mit staatlicher Genehmigung).

Was sind Merkmale von Spielsucht?

  • Du hast ein starkes Bedürfnis nach dem Spielen und bist gereizt, wenn du nicht dazu kommst.
  • Du spielst länger als du eigentlich willst, verspielst mehr Geld als geplant.
  • Du vernachlässigst zunehmend andere Interessen (Hobbys, Freundschaften, ...).
  • Du spielst weiter, obwohl du bereits Schulden, Ärger in der Familie und in der Schule, Lehre, Arbeit usw. hast.
Kennst du diese Anzeichen von dir oder aus deinem Freundeskreis? Wenn ja, denk dran: Spielsucht ist eine Krankheit und braucht eine entsprechende Behandlung.

Weitere Infos erhältst du beim Forum Prävention – Fachstelle für Suchtprävention oder bei uns von der Jugendberatungsstelle Young+Direct.